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RWE: Trauer um Ex-Essener Wolfgang Patzke

Ex-Mittelfeldspieler erliegt mit 57 Jahren Leukämie-Erkrankung.

Fußball-Bundesligist Hertha BSC trauert um Wolfgang Patzke. Der offensive Mittelfeldspieler, der von 1988 bis 1991 insgesamt 68 Spiele (sieben Tore) für die Hauptstädter bestritt, starb im Alter von nur 57 Jahren nach langer, schwerer Krankheit in einem Berliner Krankenhaus.

‚Wolle‘ Patzke, den Alt-Herthaner als absolut „genialen Kicker“ in Erinnerung behalten werden, war eigentlich ein Kind des Ruhrgebiets. Aufgewachsen in Mülheim an der Ruhr, bestritt Wolfgang Patzke 194 Erst- und Zweitligaspiele als Fußballprofi für Rot-Weiss Essen, die SG Wattenscheid 09, Bayer 04 Leverkusen, VfL Bochum und Schalke 04. Aber seine Heimat gefunden, hängengeblieben ist er dort, wo er die letzten drei Jahre seiner Karriere verbracht hat: In Berlin, genauer in Zehlendorf. „Berlin war eigentlich immer nur als Zwischenstation geplant. Wir wollten maximal zwei Jahre hier bleiben.“ Das war 1988. „Uns hat es einfach so gut gefallen, dass wir hier hängen geblieben sind“, erklärte der Vater eines Sohnes – Philipp, lebt auch in Berlin – mal irgendwann.

Nachdem er 1990 seine Karriere bei Hertha BSC als Sportinvalide beenden musste, eröffnete er zusammen mit seinem Kollegen, damaligen Kumpel und Ex-Zimmergenossen bei Hertha BSC, Michael Jakobs, zunächst ein ambulantes Reha-Zentrum. Doch beruflich, privat und vor allem gesundheitlich sollte Wolfgang Patzke in den Folgejahren leider nicht mehr die leichtesten Zeiten erleben. Seinen Humor, seine unverwechselbare Art, seinen Ruhrpott-Charme verlor er aber dennoch nicht – und dies nötigt allen Herthanern im Rückblick großen Respekt ab.

2006 erhielt ‚Wolle‘ die Diagnose chronische Leukämie. Doch Resignation kannte Wolfgang Patzke trotz immer wiederkehrender, regelmäßiger Chemo-Therapien nicht. „Am Anfang war das schon hart. So eine Diagnose trifft einen natürlich schwer“, sagte er damals. Er stemmte sich dagegen, fightete – der ehemalige Supertechniker auf dem Platz kämpfte mit Verve gegen die tückische Krankheit. 2011 schöpfte Wolfgang Patzke noch einmal neue Hoffnung, nachdem er von seinem jüngeren Bruder Norbert eine Stammzellenspende bekommen hatte. „Aufgeben war schon als Spieler nie mein Ding – ich werde weiter kämpfen, so schwer es manchmal auch ist“, erklärte er damals in einem Interview. Doch der Gegner im eigenen Körper war zu mächtig, ließ ihn nicht in Ruhe und kam brutal zurück.

Vor kurzem noch besuchten ihn die alten Spielerkollegen und Ex-Herthaner Dirk Greiser, Theo Gries und Frank Mischke auf der Palliativstation des Benjamin-Franklin-Krankenhauses. „Da haben wir noch viel über Fußball, alte Zeiten und die neue Hertha in dieser Saison gesprochen“, erzählt sein Bruder Norbert. „Er hat sich so gefreut, dass es bei Hertha BSC in dieser Spielzeit so prima läuft.“

Quelle: Hertha BSC

 

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