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Traben Gelsenkirchen: St. Leger diesmal keine Derby-Revanche

Die drei Besten im „Blauen Band“ fehlen Sonntag am Nienhausen Busch.
Fünf Wochen nach dem Deutschen Traber-Derby in Berlin-Mariendorf treffen sich die Vertreter des Geburtenjahrgangs 2015 am Sonntag auf der Trabrennbahn in Gelsenkirchen (erstes von insgesamt zwölf Rennen ab 13.40 Uhr) zum St. Leger und testen über die lange Distanz von 2.600 Metern ihre Steher-Qualitäten. Auf die viel zitierte klassische Revanche für das „Blaue Band“ muss man im Ruhrgebiet diesmal allerdings verzichten.

Mit Derbysieger Mister F Daag sowie Ids Boko und Fabio de Pervenche fehlen in der achtköpfigen Starterliste gleich die drei Bestplatzierten vom ersten August-Sonntag, so dass der damals viertplatzierte Chapter One voraussichtlich als Favorit in die zu Gedenken an den achtfachen Sieger wieder als „Rolf Dautzenberg-Memorial“ gelaufene Prüfung gehen wird, auch wenn Champion Michael Nimczyk (Willich) den Platz im Sulky Michael Larsen überlässt. Larsen steuerte Chapter One immerhin schon im „Adbell Toddington-Rennen“ zum Sieg und geht nach seinem Überraschungs-Coup im Vorjahr sogar als Titelverteidiger an den Ablauf. Auch damals steuerte er mit Mc Arthur die zweite Farbe aus dem Nimczyk-Quartier.

Michael Nimczyks erste Wahl ist diesmal der laufgewaltige Emilion. Fakt ist, dass der Hengst die Hand des aktuell erfolgreichsten deutschen Sulkyprofis gut gebrauchen kann, denn Michael Nimczyk hatte im Derbyvorlauf einmal mehr alle Mühe mit Emilion und musste nach dem enttäuschenden vierten Rang in den Trostlauf, wo er auf der Überseite auch keine Mittel hatte, seinen mit klarer Führung ohne erkennbaren Grund praktisch den Dienst verweigernden Partner in die Erfolgsspur zurückzubringen.

Sehr viel mehr Verlass ist auf den erst fünfmal geprüften Crazy and Quick (Dion Tesselaar/Willemsoord), der nach seinem sechsten Platz im Derby Ende August eine Vorprüfung zum St. Leger dominierte.

Letzteres gilt möglicherweise auch für City Guide, der nach seinem etwas unglücklichen Ausscheiden im Derbyvorlauf mit dem Franzosen Jean Pierre Dubois nun mit Erwin Bot (NL) an den Ablauf geht und potenziell wohl höher einzustufen ist als Inspector Bros (Stefan Schoonhoven/NL) und Kantadou (Tim Schwarma/Weeze). Kjeld von Haithabu (Heinz Wewering/Berlin) und Terpie Burgerheide (Robbin Bot/Seppenrade) sind Außenseiter.

Stutenderby-Siegerin Avalon Mists klar favorisiert

Mehr Interesse herrschte bei den dreijährigen Stuten, deren St. Leger wie in den beiden letzten Jahren ebenfalls mit 20.000 Euro dotiert ist und über dieselbe Distanz führt. Mit Avalon Mists (Robin Bakker/Deurze, NL) geht hier die bis dato stärkste Vertreterin ihrer Generation an den Start, die ihre Stellung als Jahrgangs-Königin im Stutenderby eindrucksvoll festigte.

Obwohl sie die zweite Rennhälfte in der Außenspur ohne Führpferd zurücklegen musste, hatte Avalon Mists aus dem Trainingsquartier von Paul Hagoort (Oldetrijne) damals in der Entscheidung keine Mühe, die Gegner auf Distanz zu halten, so dass sie auch am Nienhausen Busch als glasklare Favoritin ins Rennen geht.

Nachdem die in Berlin zweitplatzierte Cahaya das Stuten-St.Leger auslässt, könnte deren Trainingsgefährtin Isabella Boshoeve (Dion Tesselaar) Avalon Mists am Sonntag am nächsten kommen. Die klein gewachsene Stute war zuletzt noch in Dänemark am Ablauf und unterlag nur einer starken Konkurrentin. Sie sollte mehr Vertrauen genießen als die in Mariendorf am Tag X enttäuschende Laura Vici (Michael Nimczyk), die beim Jahreshöhepunkt fünftplatzierte Intouchable (Robbin Bot), Trotstlauf-Siegerin Imax (Yvonne Wagenaar) und ihre aus einer zweimonatigen Pause kommende Boxennachbarin Iris Flevo (Heinz Wewering).

Insgesamt werden am zweiten von vier September-Renntagen im GelsenTrabPark zwölf gut besetzte Prüfungen angeboten. Neben den St. Leger-Läufen dürfte die größte Aufmerksamkeit dabei dem ersten Trial zum „Preis des Winterfavoriten“ (8.000 Euro/2.000 Meter) gehören, in dem acht Nachwuchshoffnungen des Jahrgangs 2016 auf den Plan treten.

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